Ergonomie
25.07.2017

Arbeitsstühle in der Industrie – der perfekte Industriestuhl

In der Industrie sind moderne Arbeitsplätze sehr gefragt. Sie sind nicht nur gut ausgestattet, sondern auch darauf ausgerichtet, effizientes Arbeiten zu ermöglichen und die Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Beschäftigten zu fördern. Die Besonderheit dieser Arbeitsplätze liegt in ihrer Variabilität, da viele Tätigkeiten im Stehen und andere im Sitzen ausgeführt werden – manchmal auch beides.      

Es ist mittlerweile weitgehend anerkannt, dass langes Sitzen auf nicht ergonomischen Industriestühlen zu Haltungsschäden und Produktivitätseinbußen führen kann. Auch das ausschließliche Stehen kann schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben. Unternehmen achten daher zunehmend darauf, passende Arbeitsstühle, Industriehocker oder Stehhilfen anzubieten.      

Darüber hinaus arbeiten viele Betriebe im Mehrschicht-System und die Arbeitsplätze werden von verschiedenen Personen genutzt. Durch ergonomische Stühle wird sichergestellt, dass jeder Mitarbeitende den Stuhl oder die Stehhilfe individuell anpassen kann. So gehören schmerzhafte Verspannungen durch eine falsche Sitzposition der Vergangenheit an. Und Beschäftigte, die sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, arbeiten in der Regel auch produktiver.

 

Übersicht

  1. Umweltstandards bei der Produktion
  2. Ein ergonomischer Industriestuhl ist die erste Wahl
  3. Industriehocker für ein ganz neues Sitzgefühl
  4. Besondere Industriestühle in der High-Tech-Produktion
  5. Stehhilfen in der Produktionsstraße
  6. Der richtige Stuhl für den Reinraum
  7. Industriestühle im Labor
  8. Anwendungsbeispiele für Industrielösungen
  9. Fünf Tipps für eine (noch) bessere Körperhaltung

 

1. Umweltstandards bei der Produktion

Viele Hersteller von Industriestühlen folgen dem DIN ISO 14001 Standard, der bestätigt, dass das Unternehmen Umweltbelange bei der Produktion und im allgemeinen Betriebsablauf berücksichtigt. Dies gewährleistet eine umweltfreundliche Gestaltung des Unternehmens. Zusätzlich sind viele Stühle in der Industrie aus Materialien gefertigt, die nach ihrer langjährigen Nutzung nahezu vollständig recycelt werden können.

 

2. Ein ergonomischer Industriestuhl ist die erste Wahl

Bei überwiegend sitzenden Tätigkeiten in der Industrie besteht die Gefahr von Fehlhaltungen, die zu verschiedenen Beschwerden führen können. Wenn diese Haltungen nicht korrigiert werden oder über längere Zeit beibehalten werden, können Rücken- oder Nackenschmerzen , Spannungskopfschmerzen oder sogar Bandscheibenvorfälle auftreten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Arbeitsstühle für die Industrie ergonomisch anpassbar sind, um jedem Mitarbeiter die Möglichkeit zu geben, seine Gesundheit effektiv zu fördern.     

Unternehmen in der Industrie, die in solche ergonomischen Industriestühle investieren, steuern nicht nur zum Wohlbefinden ihrer Angestellten bei, sondern auch zur Aufrechterhaltung oder Steigerung der Produktivität. Ergonomische Stühle sind besonders sinnvoll, da Arbeitsplätze oft im Mehrschichtbetrieb von verschiedenen Beschäftigten genutzt werden. Da sich Körpergröße, Gewicht und andere Merkmale unterscheiden können, ist es fast selbstverständlich, dass ein Industriestuhl ergonomische Einstellungsmöglichkeiten bieten sollte.     

Typische Qualitätsmerkmale für Arbeitsstühle in der Industrie und im Einzelhandel sind die einfache Höhenverstellbarkeit mittels Gasdruckfeder, die Anpassungsfähigkeit der Armlehnen an die individuellen Bedürfnisse des Nutzers, die Möglichkeit einer bewegungsangepassten Rückenlehne, die eine gute Körperhaltung unterstützt, sowie der Einsatz von robusten und leicht zu reinigenden Oberflächen.      

Zu den ergonomischen Einstellungen
 

3. Die alternative zum Industriestuhl: Industriehocker für ein ganz neues Sitzgefühl

Ein Industriehocker zeichnet sich im Vergleich zu einem Industriestuhl durch eine größere Bewegungsfreiheit aus. Viele Betriebe stellen auch Stehhocker zur Verfügung, sodass die Arbeiter wählen können, ob sie im Stehen oder im Sitzen arbeiten möchten. So ist ein einfacher Positionswechsel schnell erledigt. Industriehocker sind ähnlich wie ergonomische Stühle und Industriestühle höhenverstellbar und aus robusten Materialien gefertigt. Werden sie nur kurzzeitig benötigt, können sie nach ihrem Einsatz problemlos verstaut werden, was beispielsweise auch die Reinigung der Arbeitsbereiche effizienter gestaltet.     

Ein Überblick über die Bimos Hocker

 

4. Besondere Industriestühle in der High-Tech-Produktion  

In bestimmten Arbeitsbereichen wie der Chip- und Halbleiterindustrie ist es wichtig, dass ein Industriestuhl ESD-fähig ist. ESD steht für „elektrostatische Entladung“ und wird benötigt, um Energien während der Arbeit ableiten zu können, ohne den Arbeitsablauf zu stören. ESD-fähige Stühle sind wie andere Industriestühle auch ergonomisch gestaltet und von hoher Qualität, wie das Whitepaper zum Thema deutlich macht (Link zu PDF Whitepaper_esd_bimos).

 

5. Stehhilfen in der Produktionsstraße

Schon vor der Zeit von Henry Ford gab es in einigen Betrieben Vorläufer der Fließbandfertigung und Produktionsstraßen. Der kleine, aber bedeutsame Unterschied in den Ford-Werken war jedoch, dass nicht mehr die Arbeiter entschieden, wann sie ein Produkt bearbeiten, sondern die automatisierte Produktionsstraße. Dadurch wurde indirekt auch das Arbeitstempo vorgegeben, das die Arbeiter aufgrund der vor- und nachgelagerten Produktionsschritte einhalten mussten. Im Streben nach immer höheren Produktivitätsraten wurde versucht, die Geschwindigkeit der Produktion kontinuierlich zu steigern – oft auf Kosten der Arbeiter.     

In vielen Produktionsstraßen wird ein Großteil der Arbeit im Stehen verrichtet, weshalb Industriestühle dort meist eine untergeordnete Rolle spielen. Dennoch gibt es auch hier Lösungen, um die Arbeitsumgebung optimal zu gestalten. Hier kommen Stehhilfen zum Einsatz und bieten den Beschäftigten die Möglichkeit, sich während Wartezeiten oder Leerlaufphasen auszuruhen. Industriehocker können neben der eigentlichen Produktionsumgebung platziert werden und bei Bedarf genutzt werden. Erfolgen Arbeiten stationär, können die Mitarbeitenden selbst entscheiden, wann und ob sie einen Hocker oder eine industrielle Stehhilfe verwenden möchten.

Ein Überblick über ergonomische Hocker Stehhilfen

 

6. Der richtige Stuhl für den Reinraum

Industriestühle für Reinräume erfüllen idealerweise alle Anforderungen an ergonomisches Design und sind gleichzeitig bequem. Darüber hinaus müssen sie hohen hygienischen Ansprüchen genügen, Ein Industriestuhl mit offenem Sitzpolster wäre beispielsweise ungeeignet, da bereits das Hinsetzen Partikel in die luftreinen Umgebungen abgeben könnte. Polster in Reinräumen müssen mit Kunststoffen überzogen sein, die solche Partikelemissionen verhindern. Dasselbe gilt auch für Hocker, Stehhilfen und andere Einrichtungsgegenstände.     

Darüber hinaus werden oft Industriestühle benötigt, die elektrostatische Entladungen verhindern. Solche Entladungen entstehen in normalen Umgebungen einfach durch Reibung, können jedoch in sensiblen Bereichen wie der Halbleiterindustrie zu Schäden führen. Deshalb müssen ESD-Industriestühle geerdet sein, um entstehende Aufladungen ableiten zu können. Der ESD-Schutz wird durch speziell optimierte Fußböden, Kleidung und Oberflächen weiter verbessert.     

EXKURS "Reinraum": In bestimmten Branchen sind hochreine Produktionsumgebungen von entscheidender Bedeutung, da selbst winzige Partikel in der Luft Schaltkreise stören oder Keime und Bakterien auf pharmazeutische Produkte übertragen können. Um diese Reinheit zu gewährleisten, werden je nach Anforderung verschiedene Maßnahmen wie Luftfiltration, Zugangsschleusen, Hygienemaßnahmen und andere genormte Verfahren eingesetzt. Die Einrichtung von Reinräumen, einschließlich der Auswahl geeigneter Industriestühle, wird in Deutschland durch die Norm DIN EN ISO 14644 geregelt.     

Mehr über Bedingungen im Reinraum 

 

7. Industriestühle im Labor

In Laboren gelten ebenfalls strenge Hygienevorschriften, auch wenn die Einhaltung nicht ganz so essenziell ist wie in Reinräumen. Die Industriestühle für Labore sollten auf jeden Fall ebenfalls ergonomisch gestaltet sein, um den Komfort und die Gesundheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Sie sollten aus Materialien gefertigt sein, die leicht zu reinigen sind und eine hohe Robustheit aufweisen. Idealerweise sollten die Stühle auch mit der übrigen Laboreinrichtung harmonieren, um eine optimale Arbeitsumgebung zu schaffen – wie unser NEON.     

Alles Wissenswerte rund um Stühle im Labor
 

8. Anwendungsbeispiele für Industrielösungen

Ob nun Hocker, Industriestuhl oder Stehhilfe – theoretisch kann jede Art von Stuhl in nahezu jedem Bereich der Industrie eingesetzt werden. In vielen Betrieben geht der Trend jedoch eindeutig in Richtung höhenverstellbare Arbeitsplätze oder generell zum Arbeiten im Stehen. Neben klassischen Industriestühlen zum Sitzen werden auch Stehhilfen eingesetzt, die dann kurzzeitig Erholung bieten. In jedem Fall ist ein regelmäßiger Wechsel der Körperhaltung eine der besten Möglichkeiten, um Haltungsschäden und ernsthaften Erkrankungen vorzubeugen.  

Wenn die Anschaffung neuer Stühle geplant ist, können verschiedene Varianten in Betracht gezogen werden. Es empfiehlt sich, den Mitarbeitenden ein Mitspracherecht einzuräumen, z. B. indem ihnen die Gelegenheit gegeben wird, verschiedene Modelle zu testen. Dies trägt dazu bei, dass sie sich mit den neuen Stühlen wohl fühlen und diese optimal nutzen können.


9. Fünf Tipps für eine (noch) bessere Körperhaltung

Ist bereits ein ergonomischer Arbeitsstuhl oder ein Industriehocker vorhanden, kann mit wenigen Handgriffen die Körperhaltung optimiert werden: 

  • Die Sitzhöhe des Stuhls sollte so eingestellt werden, dass die Arme im 90-Grad-Winkel auf der Arbeitsfläche aufliegen und die Beine den Boden berühren.
  • Bei Bedarf kann eine Fußstütze aufgestellt werden, um weitere Möglichkeiten zur Variation der Haltung zu bieten. 
  • Die Rückenlehne des Industriestuhls sollte optimalerweise so eingestellt sein, dass sie eine aufrechte Sitzposition unterstützt. Hochwertige Industriestühle verfügen etwa über Lehnen, die den Oberkörper kontinuierlich unterstützen. 
  • Besteht die Möglichkeit, den Arbeitsbereich in der Höhe zu verstellen, so sollte dies genutzt werden. Simple Handlungsvorschläge, wie etwa zwei Stunden sitzend und eine Stunde stehend zu arbeiten, können Arbeiter zu einem Wechsel der Körperhaltung animieren. 
  • Leichte Gymnastik- und Dehnübungen mit einem Thera-Band oder anderen Hilfsmitteln können einen zusätzlichen Ausgleich bieten und speziell bei monotonen Aufgaben für willkommene Abwechslung sorgen, was sich positiv auf die Arbeitsmoral auswirkt.

 

 

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