10 Tipps für mehr Sicherheit am Industriearbeitsplatz
Sicherheit am Arbeitsplatz in der Industrie und Produktion ist absolut unerlässlich, sowohl für die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden als auch für den reibungslosen Ablauf Ihres Betriebes. Denn Arbeitsunfälle und Erkrankungen stören den Betriebsablauf und erzeugen Engpässe, wenn arbeitsunfähige Mitarbeitende ihre Arbeit nicht erledigen können. Dies stellt eine enorme Belastung für das verbleibende Team dar, was den Krankenstand zusätzlich erhöhen kann. Letztendlich kann dies zu Qualitätsminderung, Lieferverzögerungen oder sogar Produktionsausfällen führen. Ein zuverlässiger Arbeitsschutz ist daher von entscheidender Bedeutung, insbesondere am modernen Produktions- oder Industriearbeitsplatz. Gleichzeitig hilft er Ihnen nicht nur, neue Mitarbeitende zu gewinnen, sondern auch vorhandene Fachkräfte langfristig zu binden.
Deshalb möchten wir Ihnen gerne 10 hilfreiche Tipps zur Verbesserung der Arbeitssicherheit in der Produktion an die Hand geben.
1. Grundlage zur Arbeitssicherheit: Berufen Sie ein Arbeitsschutzmanagement
Die Sicherheit am Industriearbeitsplatz ist von entscheidender Bedeutung und sollte einen festen Platz in der Unternehmenskultur einnehmen. Nur durch ein gut etabliertes Arbeitsschutzmanagement kann gewährleistet werden, dass dies von den Mitarbeitern aktiv umgesetzt wird. Das Management ist verantwortlich für die Implementierung und Durchführung von Richtlinien und Vorschriften zur Arbeitssicherheit in allen Führungsprozessen.
Die Hauptaufgabe des Arbeitsschutzmanagements besteht darin, klare Ziele für sichere und gesundheitsgerechte Arbeitssysteme zu formulieren, diese den Mitarbeitern zu vermitteln und regelmäßig ihre Umsetzung zu überprüfen. Wichtig ist es, messbare und erreichbare Ziele festzulegen und diese kontinuierlich weiterzuentwickeln. Beispiele für solche Ziele könnten regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen, detaillierte Prozessbeschreibungen oder das Erreichen bestimmter Grenzwerte sein. Dafür ist es unerlässlich, dass das Arbeitsschutzmanagement klare Handlungsempfehlungen vorgibt, um die Ziele effektiv zu erreichen.
2. Auf das richtige Pferd gesetzt: Wählen Sie ein geeignetes Team
Für ein funktionierendes Arbeitsschutzmanagement darf eines nicht fehlen: Die richtige Besetzung. Fragen Sie sich, welche Mitarbeitenden die Aufgaben des Arbeitsschutzes erfüllen können und in der Lage sind, neue Regelungen zu vermitteln und durchzusetzen. Fachkunde und praktische Erfahrung spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Zusätzlich sollten Sicherheitsbeauftragte und Ersthelfer benannt werden.
Um Ihr Team im Arbeitsschutzmanagement stets auf dem neuesten Stand zu halten, sind regelmäßige Besprechungen und eine lückenlose Dokumentation erforderlich. Nur zuverlässige und pflichtbewusste Arbeitnehmende kommen für die Berufung in das Arbeitsschutzmanagement in Frage, die ihre eigentlichen Aufgaben nicht aus den Augen verlieren. Sie sollten außerdem in der Lage sein, das Sicherheitsbewusstsein ihrer Kolleginnen und Kollegen nachhaltig zu fördern.
3. Körperliche Belastungen reduzieren: Schaffen Sie ein angenehmes Klima
Das Verhalten der Mitarbeiter, die Optimierung von Prozessen und das Erkennen sowie Beheben von Gefahrenquellen sind wichtige Aspekte in Bezug auf Arbeitssicherheit in der Produktion. Doch auch die Arbeitsbedingungen spielen eine signifikante Rolle für das Unfallrisiko und die Mitarbeitergesundheit. Angenehme Temperaturen sind essentiell für körperliches Wohlbefinden und gute Konzentrationsfähigkeit. Daher ist es wichtig, angemessene Maßnahmen zum Schutz vor hohen Temperaturen im Sommer zu ergreifen. Hierbei können Sie beispielsweise Wärmequellen reduzieren, Klimageräte installieren oder Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung bieten. Streben Sie eine maximale Temperatur von 26 °C an.
Im Winter hingegen sind eine Mindesttemperatur von 17 bis 20 °C, effektive Wärmedämmung und gut funktionierende Heizsysteme, die den Anforderungen großer Produktionshallen gerecht werden, unverzichtbar, um optimale Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Vermeiden Sie außerdem zu trockene Luft im Winter. Thermometer an schattigen Plätzen und Hydrometer können dabei helfen, diese Umgebungsparameter kontrolliert zu überwachen.
4. Ins rechte Licht gerückt: Sorgen Sie für optimale Beleuchtung
Eine unzureichende Beleuchtung am Arbeitsplatz kann zu einer Sehschwäche bei den Mitarbeitenden führen. Zu wenig Licht birgt zudem ein nicht zu unterschätzendes Unfallrisiko. Doch auch zu viel Licht kann die Augen und das Sehvermögen stark belasten. Ausreichend Tageslicht trägt zum Wohlbefinden bei und beansprucht die Augen am wenigsten. Wenn baulich möglich, sollte ein Zehntel der Raumgrundfläche lichtdurchlässig sein und eine Sicht nach draußen ermöglichen. Bei schwierigen Sehaufgaben wie der Qualitätskontrolle oder Feinmechanik sollte es sogar ein Fünftel sein. Falls dies nicht möglich ist, muss künstliches Licht das Defizit ausgleichen. Blendendes Licht sollte unbedingt vermieden werden. Jalousien können die Sonneneinstrahlung in den entsprechenden Tagesstunden reduzieren, während Lampen so positioniert sein sollten, dass sie weder direkt noch indirekt blenden.
5. In der Ruhe liegt die Kraft: Reduzieren Sie den Lärm
Hohe Geräuschemission ist insbesondere in der produzierenden Industrie ein relevantes Thema für den Arbeitsschutz. Die Arbeit an Maschinen geht oft mit einer erheblichen Lärmbelastung einher, die langfristig zu Gehörschäden, Konzentrationsproblemen, Stress oder sogar schwerwiegenden Krankheiten führen kann. Der Einsatz von geräuschgeminderten Maschinen oder Arbeitsverfahren kann die Belastung deutlich reduzieren. Falls dies nicht möglich ist, sollten Schalldämmung oder Schallschirme eingesetzt werden. Um umliegende Arbeitsplätze zu schützen, kann eine Abschirmung durch Kapseln oder Schalldämpfer erfolgen. Wenn trotz aller Maßnahmen immer noch zu viel Lärm entsteht, ist die Verwendung von Gehörschutz zwingend erforderlich.
6. Nachhaltig gesund arbeiten: Setzen Sie auf Ergonomie
Die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes trägt maßgeblich zur Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden bei. Der Arbeitsplatz sollte leicht erreichbar sein, ohne dabei auf Gefahren oder Störungen durch benachbarte Arbeitsplätze oder Transporte zu treffen. Der Mitarbeitenden müssen sich frei bewegen und ihre Arbeit bequem ausführen können. Alle Flächen und Möbel sollten auf die Körpergröße der Mitarbeitenden angepasst oder entsprechend anpassbar sein. Die Arbeitsmittel, -geräte und -materialien gelten als ergonomisch, wenn sie problemlos bedient und leicht erreichbar sind. Schwere Lasten sollten auf ein Minimum reduziert werden und nur in gesundheitlich vertretbaren Höhen gehoben werden. Um gesundheitliche Risiken durch Lasten zu minimieren, sollten geeignete Arbeitshilfen zur Verfügung gestellt werden und die Griffe optimal gestaltet sein. Zudem empfiehlt sich die Einführung von Kennzeichnungen für Lastgewichte, die von mehreren Personen gehandhabt werden müssen.
Entdecken Sie unsere ergonomischen Arbeitsstühle für die Produktion
7. Immer richtig angezogen: Stellen Sie geeignete Schutzkleidung
Die persönliche Schutzausrüstung hat eine enorme Bedeutung für jeden Mitarbeiter. Das Tragen der Schutzkleidung ist selbstverständlicher Teil des Arbeitsalltags und dient der Vorbeugung von gesundheitlichen Problemen. Ein Kopfschutz ist immer dann erforderlich, wenn mit hängenden Lasten gearbeitet wird, Teile herumfliegen oder Gegenstände herabfallen können oder auch, um Verletzungen durch lose Haare zu vermeiden. Augen- und Gesichtsschutz sollte von allen Mitarbeitenden getragen werden, die mit Spänen, Flüssigkeiten oder Funkenflug in Berührung kommen. In Situationen mit Dämpfen, Nebel, Staub oder reizenden Gasen ist ein Atemschutz unbedingt erforderlich, während der bereits erwähnte Gehörschutz bei Lärmbelastung unverzichtbar ist. Geeignete Schutzkleidung schützt den Körper des Mitarbeiters vor thermischen, mechanischen oder chemischen Einwirkungen sowie vor Strahlen. Fußschutz wird besonders dann nötig, wenn schwere Lasten gehoben werden oder die Mitarbeitenden in unmittelbarer Nähe von innerbetrieblichen Transportwegen arbeiten. Ebenso ist ein Fußschutz erforderlich, wenn ein Umgang mit Hitze, Kälte, Wasser oder elektrischem Strom erfolgt. Ähnlich verhält es sich mit Schutzhandschuhen, um die Hände vor Schäden zu bewahren.
8. Verkehrssicherhit im Betrieb: Sichern Sie Transportwege
Die Transportwege in und um Produktionshallen stellen eine bedeutende Gefahrenquelle für Mitarbeitende dar. Unachtsamkeiten können zu schweren Unfällen führen. Daher ist es von großer Bedeutung, Ihre innerbetrieblichen Verkehrswege so sicher wie möglich zu gestalten und klare Regeln für das Verhalten auf und um die Verkehrswege festzulegen, an die sich jeder halten muss. Gestalten Sie die Verkehrswege ausreichend breit und kennzeichnen Sie sie auffällig und eindeutig. Neben den Wegen muss genug Platz vorhanden sein, damit die Mitarbeitenden sicher zu Fuß gehen können. Besser noch: Noch besser ist es, jeden Weg entsprechend seinem Zweck als Fußweg (für Personen), Verkehrsweg (für leere Fahrzeuge) oder Transportweg (für beladene Fahrzeuge) zu kennzeichnen. Ergänzend sollten Bereiche gekennzeichnet werden, in denen Güter vorübergehend abgestellt werden können. Auf diese Weise kann die Arbeitssicherheit auch in Werkshallen mit Transportverkehr gewährleistet werden.
9. Die Einheit von Mensch und Maschine: Sorgen Sie für reibungslose Arbeitsabläufe
In der Produktion gehört die Arbeit mit Maschinen oder Robotern zum täglichen Ablauf. Damit diese Arbeit reibungslos und ohne Verletzungen erfolgen kann, ist es wichtig, dass die Maschinen regelmäßig geprüft und gewartet werden. Alte Maschinen stellen oft ein hohes Sicherheitsrisiko dar und sollten bei häufigen Funktionsausfällen ausgetauscht werden. Wenn Roboter und Menschen zusammenarbeiten, ist eine fehlerfreie Programmierung entscheidend für die Arbeitssicherheit in der Produktion, da dadurch Zusammenstöße vermieden werden können. Grundsätzlich sollten Berührungen zwischen Mensch und Roboter vermieden werden. Um das Sicherheitsrisiko drastisch zu senken, können Roboter mit einem Notausschalter reagieren, falls eine Berührung durch den Menschen erfolgt. Ist dies im Funktionsumfang nicht enthalten, muss der Notaus-Schalter leicht zugänglich und jederzeit erreichbar sein.
10. Der ungehinderte Weg nach draußen: Brandschutzmaßnahmen und Fluchtwege
Fluchtwege und Notausgänge sollten leicht zugänglich und jederzeit erreichbar sein. Notausgänge dürfen niemals blockiert, verkeilt oder abgeschlossen sein. Falls offene Türen ein Sicherheitsrisiko für den Betrieb darstellen, sollten diese automatisch entriegeln, sobald der Alarm ausgelöst wird. Ein sicherer Fluchtweg führt von jedem Arbeitsplatz zu einem klar gekennzeichneten Sammelpunkt im Freien. Brandschutztüren bieten den Mitarbeitenden in verschiedenen Bereichen des Gebäudes Schutz. Bei einem Brand schließen sich die Türen zwischen den Bereichen, während Fluchtwege direkt nach draußen offen bleiben. Dadurch wird verhindert, dass sich das Feuer im gesamten Gebäude ausbreitet. Auch diese Türen dürfen nicht blockiert oder verstellt sein und sollten automatisch schließen, nachdem sie durchschritten wurden.
Sie haben Fragen zu unseren Arbeitsstühlen? Wir beraten Sie gerne.
Arbeitssicherheit und warum Sie sich mit dem Thema befassen sollten
Die Arbeitssicherheit wirkt nicht nur präventiv gegen Verletzungs- und Gesundheitsrisiken Ihrer Mitarbeitenden, sondern trägt auch zum Wohlbefinden bei. Fühlen sich Ihre Mitarbeitenden wohl und sicher, steigt ihre Konzentrationsfähigkeit und die Arbeitsergebnisse erreichen eine konstante Qualität. Nicht zuletzt macht ein funktionierender Arbeitsschutz Ihr Unternehmen zu einem zuverlässigen Lieferanten, bei dem Ihre Kunden gerne bestellen. In diesem Artikel haben wir das umfangreiche Thema der Arbeitssicherheit nur angeschnitten und wichtige Punkte herausgegriffen. Informieren Sie sich umfassend über Richtlinien und Möglichkeiten, wenn Sie ein aktives Arbeitsschutzmanagement in Ihr Unternehmen integrieren möchten. Sorgen Sie sich um Ihre Mitarbeitenden und gewährleisten Sie ihre Sicherheit. Es lohnt sich!