So gestalten Sie ergonomische Produktionsarbeitsplätze (Teil 2)
Wer bei der Arbeit schmerzfrei und entspannt ist, kann effektiv arbeiten und bleibt über viele Jahre leistungsfähig. In unserem ersten Teil von "Von der Idee bis zur Auslieferung – So gestalten Sie Produktionsarbeitsplätze ergonomisch" haben wir das Prinzip der Ergonomie vorgestellt und aufgezeigt, wie Unternehmen langfristig davon profitieren können.
Wir haben bereits die Bereiche Produktionsplanung und -steuerung und den Einkauf aus ergonomischer Sicht beleuchtet. Nun möchten wir Ihnen zeigen, wie die Arbeit in der Produktion, im Qualitätsmanagement und im Lager ergonomisch gestaltet werden kann.
Ergonomie am Arbeitsplatz – Gesundes Arbeiten in der Fertigung
Die Industrie ist eine vielfältige Branche, die mit den unterschiedlichsten Produkten, Materialien und Maschinen arbeitet. Ist es dann überhaupt möglich, allgemein von ergonomischen Produktionsarbeitsplätzen zu sprechen? Ja, denn jeder Arbeitsplatz in der Fertigung verfolgt dasselbe Ziel: so viele Teile wie möglich in bester Qualität und kurzer Zeit herzustellen. Um auf dieses Ziel hinzuarbeiten, brauchen Beschäftigte ein ideales Arbeitsumfeld, in dem sie nicht müde werden und das ihre Konzentration aufrechterhält. Tische und Stühle aufzustellen und dies Arbeitsplatz zu nennen, reicht nicht aus.
Um einen Produktionsarbeitsplatz ergonomisch zu gestalten, müssen die Faktoren
- Arbeitsraum
- Arbeitsmittel
- Arbeitsumgebung
beachtet werden. Um einen optimal gestalteten Arbeitsplatz zu erreichen, sollten Sie unnötige Belastungen vermeiden und eine effiziente Arbeitsumgebung schaffen. Das bedeutet, dass sich die Bewegungen des Mitarbeiters so natürlich wie möglich gestalten und sichergestellt ist, dass die Blickwechsel auf gleicher Höhe und nahe beieinander stattfinden können. Dies ermöglicht eine reibungslose Kommunikation, unterstützt die Konzentration und verringert Verspannungen im Nacken. Kurze Wege sparen Zeit und steigern die Produktivität. Wenn alle benötigten Materialien und Werkzeuge gut organisiert und leicht zugänglich sind, können Unterbrechungen minimiert werden und die Konzentration bleibt erhalten. Auch die Wahl der Werkzeuge und Materialien spielt eine wichtige Rolle. Dabei sollten wir darauf achten, dass sie einen angenehmen Griff und eine ergonomische Form haben. Dadurch wird die Belastung der Mitarbeiter minimiert und Verletzungen vorgebeugt. Ein weiterer Aspekt ist die Einführung standardisierter Vorgehensweisen. Dies stellt sicher, dass alle nötigen Materialien und Werkzeuge vor dem Arbeitsgang am Arbeitsplatz vorhanden sind und somit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Zusammenhängende Arbeitsplätze, die durch einen Materialfluss oder aufeinander aufbauende Arbeitsschritte verbunden sind, sollten nah beieinander liegen. So wird Produktionsstau und Frust am Arbeitsplatz durch Zeitdruck oder ungewollte Pausen vermieden.
Der Arbeitsplatz sollte unbedingt den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden und den Anforderungen der Arbeit entsprechen. Es ist wichtig, die richtigen Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen. Wenn beispielsweise an einer Maschine im Stehen gearbeitet wird, kann eine Stehhilfe es den Beschäftigten ermöglichen, entspannter zu arbeiten. Um eine optimale Arbeitshaltung einzunehmen, müssen der Tisch und die Sitzmöbel außerdem auf die individuelle Körpergröße angepasst sein.
Ein Federdämpfer bei Stehhilfe oder Arbeitsstuhl dämpft den Stoß beim Hinsetzen und reduziert die Belastung der Wirbelsäule der Beschäftigten. Darüber hinaus ist er in der Lage, Vibrationen von Produktionsmaschinen abzufangen, die ohne Dämpfung zu einer langfristigen körperlichen Belastung führen können.
Bedenken Sie: Fühlen sich Ihre Mitarbeitenden rundum wohl, stehen am Ende Ihrer Produktionskette Produkte von höchster Qualität, die auf eine effektive Art und Weise hergestellt wurden.
Der ergonomische Arbeitsplatz im Qualitätsmanagement
Der Qualitätsmanager trägt die Verantwortung dafür, optimale Produktionsprozesse zu entwickeln und während der Produktion ihre sachgerechte Ausführung zu überwachen. Um mögliche Schäden durch Fehler oder Qualitätsminderungen zu vermeiden, führt er mehrere Qualitätsbewertungen während des gesamten Prozesses durch. Zudem ist es seine Aufgabe, die Prozessabläufe lückenlos zu dokumentieren und bei auftretenden Mängeln nach Abschluss der Produktion deren Ursprung zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Das Team im Qualitätsmanagement ist daher oft in der Produktionshalle unterwegs, um Produkte und Prozesse zu überprüfen. Die restliche Zeit verbringen sie am Schreibtisch, um Daten auszuwerten und Maßnahmen zu planen und umzusetzen.
Die Arbeit des Qualitätsmanagers ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Unternehmen die Erwartungen von Kundschaft, Mitarbeitenden, Lieferanten, Behörden und der Umwelt erfüllt. In der produzierenden Industrie trägt dies maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei. Daher sollten auch die Arbeitsplätze im Qualitätsmanagement optimiert sein.
Der Schreibtischarbeitsplatz muss den Prinzipien der Ergonomie folgen. Ein angenehmes Arbeitsklima und ausreichend Licht sind dabei unerlässlich. In der Produktion wird ein geeigneter Prüfstand benötigt, an dem der Qualitätsmanager Produkte problemlos untersuchen kann, ohne die Arbeit des Produktionsteams einzuschränken. Ausreichend Platz ist hier besonders wichtig, und bei Bedarf sollten zusätzliche Stehhilfen oder andere Sitzmöbel zur Verfügung stehen, um die Arbeit effektiv durchführen zu können.
Ergonomisches Arbeiten in der Logistik
In der Logistik fallen ein breites Feld an Aufgaben an, von der Disposition bis zum Projektmanagement. Die Beschäftigten in der Logistik prüfen nach Auftragseingang die Lagerbestände, bestellen Material nach oder stellen den reibungslosen Ablauf von Prozessen sicher, indem alle nötigen Materialien und Werkzeuge an den entsprechenden Stellen platziert werden. Zusätzlich übernehmen sie die Verpackung und den Versand der Ware. Während der Arbeit bewegen sie sich häufig und arbeitet oft mit schweren Lasten.
Ergonomische Unterstützung ist für die Logistik-Angestellten besonders wichtig, damit sie unnatürliche Haltungen, einseitige Belastungen und zu schweres Heben vermeiden können. Dafür sollten höhenverstellbare Verpackungstische, Hubwagen, Gabelstapler oder Hebehilfen zur Verfügung stehen, um die körperliche Belastung möglichst gering zu halten. Eine Schulung zum rückenschonenden Heben oder die Teilnahme an einer Rückenschule kann zusätzlich das Wohlbefinden des Logistikteams steigern. Durch die richtige Technik beim Heben können Beschwerden reduziert und Ausfälle aufgrund von Rückenbelastungen verringert werden.
Auch am Logistikarbeitsplatz sind Stehhilfen und Arbeitsstühle mit einem Federdämpfer angebracht, um Schwingungen des Bodens abzufedern. Dies schont nicht nur den Körper, sondern erhöht auch die Arbeitsleistung, da Ermüdungserscheinungen verringert werden. Zudem ist es wichtig, die Angestellten vor übermäßigem Lärm zu schützen, da er sich häufig in der Produktionshalle aufhält. Hier sollten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um die Lärmbelastung zu reduzieren.
Auch Logistiker benötigen einen festen Schreibtischarbeitsplatz, um Prozesse im Auge zu behalten, Absprachen zu tätigen und die Warenwirtschaft zu pflegen. Dieser Arbeitsplatz stellt dieselben Anforderungen, wie andere Schreibtischarbeitsplätze im Unternehmen auch:
- Höhenverstellbare Sitzmöbel und Tische
- Gute Erreichbarkeit aller Arbeitsmittel
- Angenehmes Raumklima
- Gute Ausleuchtung
- Wenig Lärmbelastung
Der Bimos Neon ist ein besonders hochwertiger und flexibler Arbeitsstuhl für den gesamten Industriebereich.
Zusammenfassung: Ergonomie in der Produktion
Die Umsetzung von Ergonomie an Produktionsarbeitsplätzen ist eine herausfordernde Aufgabe. Jeder Arbeitsbereich stellt unterschiedliche Anforderungen an die Arbeitsmittel und die Ausstattung des Arbeitsplatzes. Die vielfältigen Aufgaben in einem produzierenden Unternehmen erfordern daher eine ebenso vielfältige Gestaltung der Arbeitsplätze. Bereits ein auf die individuelle Körpergröße angepasster Stuhl und ein passender Schreibtisch können dabei für besseres Arbeiten sorgen. Die Grundsätze der Ergonomie gelten für alle Beschäftigten – sei es in der Produktion, Logistik oder im Qualitätsmanagement.
Es ist wichtig, dass Sie Menschen in der Produktionshalle keinen unnötigen Schwingungen aussetzen. Setzen Sie daher Federdämpfer im Sitzmöbel oder schwingungsgedämpfte Bodenplatten ein, um Schwingungen von Produktionsmaschinen zu reduzieren. Bei Arbeiten im Stehen sollten Sie Stehhilfen bereitstellen, während sitzende Tätigkeiten auf ergonomischen Hockern oder Stühlen ausgeführt werden sollten. Generell gilt:
- Halten Sie Griffwege kurz
- Vermeiden Sie unnatürliche Haltungen und einseitige Belastungen
- Ermöglichen Sie Blickwechsel mit möglichst geringer Kopfdrehung
Diese grundlegenden Prinzipien können auf jeden Arbeitsplatz angewendet werden, um die Effektivität der Materialien und Werkzeuge zu verbessern. In den beiden Teilen dieser Serie haben wir Ihnen einen Überblick über die möglichen ergonomischen Bedürfnisse Ihrer Angestellten gegeben. Die konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung können jedoch nur in Ihrem Unternehmen selbst festgelegt werden, da jeder Arbeitsbereich individuelle Anforderungen hat.
Bei der Umstellung eines produzierenden Unternehmens auf ergonomische Arbeitsplätze ist immer ein detaillierter Plan erforderlich. Analysieren Sie jeden Arbeitsbereich und identifizieren Sie die benötigten Arbeitsmittel und Materialien. Ermitteln Sie Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich Ergonomie und erstellen Sie eine Liste möglicher Maßnahmen. Fügen Sie diese zu einem umfassenden Plan zusammen, den Sie systematisch umsetzen können. Der Aufwand lohnt sich, denn Ihr Unternehmen wird von einem Wettbewerbsvorteil profitieren, den Hersteller ohne ergonomisches Konzept nicht bieten können: konstante Produktqualität und schnelle Lieferzeiten durch eine nachhaltig effiziente Produktion.
Sie benötigen Unterstützung bei der ergonomischen Arbeitsplatzplanung, haben Fragen zu ergonomischen Stühlen und Stehhilfen oder möchten sich ein Angebot erstellen lassen? Wir freuen uns, Sie zu beraten – vor Ort, per Video, Mail oder Telefon.
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