Ausstattung und Ausführungen, Einsatzeignung, Ergonomie, Produktion
30.03.2022

Industriestühle für die Produktion

Ergonomie, Materialien, Funktionen

Optimale Industriestühle spielen für die Gesundheit am Produktionsarbeitsplatz eine enorme Rolle. Denn nirgendwo sonst sind Mitarbeitende körperlich so stark herausgefordert wie hier. Monotone Bewegungsabläufe, wenig Abwechslung oder stundenlanges Verharren in ein und derselben Haltung sind keine Seltenheit bei den Arbeitsplätzen in Montage und Fertigung. Die Industriestühle müssen daher hohen Ansprüchen genügen, um die Angestellten optimal zu unterstützen, aber auch den oft rauen Bedingungen standzuhalten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie ein Arbeitsstuhl für die Produktion ausgestattet sein sollte.

 

Ausgangssituation Industriearbeitsplatz

In der Produktion gibt es Arbeitsplätze mit unterschiedlichsten Bedingungen, denen der Industriestuhl gerecht werden muss. Maschinenarbeitsplätze unterscheiden sich beispielsweise von Fertigungsplätzen oder der Qualitätskontrolle.

Besonders an Maschinenarbeitsplätzen wird in Schichten gearbeitet, sodass der Arbeitsstuhl beinahe rund um die Uhr von unterschiedlichen Mitarbeitenden besetzt ist. Hier kann der Stuhl auch in Kontakt mit Ölen und anderen Flüssigkeiten kommen. Zudem sind Maschinenarbeitsplätze häufig mit festen Arbeitshöhen verbunden.

In der Fertigung ist der Arbeitsstuhl oft mechanischen Belastungen ausgesetzt. Die Angestellten benutzen Werkzeuge und arbeiten mit verschiedenen Materialien. Kommt davon etwas mit dem Stuhl in Berührung, etwa scharfe Kanten, Späne, Hitze oder Flüssigkeiten, muss der Stuhl das aushalten können. Doch in der Fertigung muss es nicht immer rau zugehen. Auch kleine Montagearbeiten stellen Anforderungen an den Industriestuhl, damit die Arbeit möglichst ermüdungsarm von der Hand gehen kann. Bei diesen Arbeiten ist nicht die Umgebung, sondern die positive Auswirkung auf das Sitzverhalten der Arbeitskräfte die großen Herausforderungen.

Ähnlich ist es in der Qualitätskontrolle. Die Mitarbeitenden brauchen hier je nach Größe des zu kontrollierenden Teils viel Bewegungsfreiheit oder sollten von durch den Stuhl zur Bewegung angeregt werden.

In der Produktion sind die Ausgangssituationen also vielfältig und besonders davon abhängig, welche Arbeitsschritte ausgeführt und auf welche Art sie umgesetzt werden. Generell kann man aber davon ausgehen, dass der Industriestuhl am Produktionsarbeitsplatz großen Belastungen standhalten und die Mitarbeitenden in ihren Bewegungen unterstützen muss.

 

Was falsche Stühle bewirken

Wird der Industriestuhl nicht den Anforderungen eines Produktionsarbeitsplatzes gerecht, hat dies sowohl Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden, als auch auf die Qualität ihrer Arbeit. Ein unergonomischer Arbeitsstuhl kann Schmerzen oder bleibende Gesundheitsschäden verursachen. Ist der Stuhl unbequem oder verleitet er zu Zwangshaltungen, führt das zunächst zu Verspannungen und Schmerzen im Bewegungsapparat. Wird unter diesen Bedingungen trotz der Warnsignale des Körpers weitergearbeitet, sind Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Müdigkeit die Folge. Der Körper steht unter ständiger Anstrengung aufgrund der unnatürlich lange andauernden Sitzbelastung und der andauernden Zwangshaltung beziehungsweise Fehlbelastung der Muskeln, Sehen und Gelenke. Das hat einen hohen Verschleiß zur Folge und führt zu weiteren Problemen. Denn körperliche Beschwerden schlagen sich auch auf die Psyche nieder. Die Arbeitsmoral sinkt, die Motivation verschwindet und krankheitsbedingte Ausfälle oder sogar Arbeitsunfähigkeit können die Folge sein.

Die falschen Stühle am Produktionsarbeitsplatz können neben den schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen auch wirtschaftliche Folgen für das Unternehmen haben. Nicht nur der Ausfall der Arbeitskraft, auch der Verschleiß der Sitzmöbel ist höher, wenn diese nicht die speziellen Anforderungen des Arbeitsplatzes erfüllen. Sie verlieren ihre Funktionalität und müssen häufiger ersetzt werden.

 

Der Industriestuhl – so muss er ausgestattet sein 

Ein Arbeitsstuhl in der Produktion muss deshalb nicht nur ergonomisch an die Bedürfnisse der Angestellten angepasst sein, sondern auch zu den Arbeiten passen, die auf ihm verrichtet werden. Industriearbeitsplätze stellen besondere Ansprüche an den Arbeitsstuhl: Das Material der muss widerstandsfähig sein, damit der Stuhl lange hält und der Sitz seine ergonomischen Eigenschaften nicht verliert. Und auch die Funktionen des Stuhls sollten so gewählt sein, dass sie die Arbeit unterstützen. Fügt der Stuhl sich ideal in das Arbeitsumfeld ein, können sich die Beschäftigten ohne Einschränkungen auf ihre Aufgaben konzentrieren.

 

Das Material

In rauen Umgebungen wie Montagehallen, Werkstätten oder an Produktionsstraßen sollten alle Materialen des Industriestuhls widerstandsfähig sein. Staub, Schmutz, Hitze, Flüssigkeiten oder spitze Werkzeuge können den Polstern schaden, wenn sie nicht resistent gegen äußere Einflüsse sind. Das ideale Bezugsmaterial unter widrigen Bedingungen ist:

  • robust und widerstandsfähig
  • nicht staub- und flüssigkeitsbindend
  • schwer entflammbar
  • unempfindlich gegenüber mechanischen Einflüssen
  • pflegeleicht und belastbar

Weitere Informationen zu idealen Bezugsmaterialien für Industriestühle finden Sie hier.

 

Die Funktionen

Die Funktionen, mit denen ein Industriestuhl ausgestattet sein sollte, hängen stark von den Aufgaben ab, die auf ihm ausgeführt werden. Steht der Sitzende häufig auf, ist eine Gasfederung eine deutliche Entlastung für den Rücken, da sie das Aufstehen unterstützt und das Hinsetzen abfedert.

Arbeiten die Beschäftigten beispielsweise an einem Maschinenarbeitsplatz auf einer festen und erhöhten Arbeitshöhe, kann mit einem Fußring das richtige Verhältnis von Sitz- zu Arbeitshöhe hergestellt werden.

Besonders in der Fertigung wird oft in einer vorgeneigten Sitzhaltung gearbeitet. Ein Arbeitsstuhl mit Synchronmechanik stützt den Körper und entlastet die Oberschenkel. Sie regt außerdem zum dynamischen Sitzen an und sorgt damit für Abwechslung in den Bewegungsabläufen.

Produktionsarbeitsplätze sind häufig im Schichtbetrieb besetzt. Um hier ideales Sitzen für alle Mitarbeitenden zu gewährleisten, muss der Industriestuhl nicht nur aufgrund der Dauerbelastung robust sein. Er muss sich auch an die unterschiedlichen Bedürfnisse und körperlichen Gegebenheiten der Beschäftigten anpassen lassen. Verstellbare Elemente wie Rückenlehne, Sitz und Sitzhöhe sind darum in der Produktion unverzichtbar. Natürlich muss jede Verstellmöglichkeit einfach zu bedienen sein, damit der Stuhl zum Schichtwechsel innerhalb kürzester Zeit perfekt angepasst werden kann.

Was Sie vor dem Kauf eines Arbeitsstuhls außerdem beachten sollten, haben wir für Sie in diesem Beitrag zusammengefasst.

 

3 Tipps zum Kauf eines Industriestuhls 

Ergonomische Industriestühle, die eine hohe Qualität haben und optimal an die Ansprüche in Ihrer Produktion angepasst sind, haben ihren Preis. Die finanziellen Aspekte spielen bei der Anschaffung eine Rolle – deshalb geben wir Ihnen drei Tipps mit auf den Weg, mit denen Sie beim Kauf eines rückenfreundlichen Arbeitsstuhls Unterstützung finden.

 

1. Schaffen Sie den Arbeitsstuhl als Arbeitsmittel an

Ein Arbeitsstuhl ist ein Arbeitsmittel. Als solches soll und kann er den Angestellten vom Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Grundsätzlich können Sie als Mitarbeitender Ihre Vorgesetzten ansprechen und um die Anschaffung eines ergonomischen Arbeitsstuhls speziell für Ihren Arbeitsbereich bitten. Sind die finanziellen Mittel des Unternehmens jedoch nicht ausreichend, gibt es verschiedene Zuschüsse.

 

2. Prüfen Sie verschiedene Fördermöglichkeiten

Die Rückengesundheit und das Wohlbefinden von Beschäftigten sollen nicht an fehlenden finanziellen Mitteln scheitern. Darum gibt es verschiedene Zuschüsse, die den finanziellen Aufwand beim Kauf eines Arbeitsstuhls schmälern. Informieren Sie sich bei der Rentenversicherung oder der Arbeitsagentur über die verschiedenen Fördermöglichkeiten.

 

3. Bereiten Sie die Antragstellung vor

Möchten Sie Fördermittel zur Anschaffung eines ergonomischen Arbeitsstuhls in Anspruch nehmen, bereiten Sie den Antrag gut vor. Um die Fördermittel zu bekommen, muss ein ärztliches Attest vorliegen oder Sie füllen das Formular auf Leistungen zur Rehabilitation aus. Auch eine ausführliche Beschreibung der Tätigkeiten gehört zum Antrag. Holen Sie letztlich einen Kostenvoranschlag von einem Fachhändler ein. Die Zuschüsse fördern die Erwerbstätigkeit. Um sie zu bekommen, müssen Sie also nachweisen, dass der ergonomische Arbeitsstuhl eine gefährdete oder ohne den Stuhl sogar unmögliche Erwerbsfähigkeit wiederherstellt und erhält.

 

Wir beraten Sie zu dem passenden Industriestuhl

Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche in der Produktion stellen verschiedene Ansprüche an ihre Arbeitsplätze. Diese Arbeitsplätze ergonomisch zu gestalten ist eine Herausforderung. In unserem Magazin finden Sie Tipps zur Gestaltung ergonomischer Produktionsarbeitsplätze. Wir unterstützen Sie gern dabei, Ihre Arbeitsplätze mitarbeiterfreundlich und ergonomisch zu gestalten.

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