Ergonomie, Produktion
28.09.2020

Richtig Sitzen am Industrie- und Produktionsarbeitsplatz

Wir verbringen einen Großteil unserer Zeit am Arbeitsplatz, doch wie viele von uns machen sich überhaupt Gedanken darüber, wie wir richtig sitzen und die richtige Haltung einnehmen? Richtiges Sitzen am Arbeitsplatz ist besonders in der Industrie und Produktion wichtig, denn dort wird dem Körper viel abverlangt. Um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu verbessern und so auch die Produktivität zu steigern, gibt es beim Sitzen ein paar Dinge zu beachten.

 

Was bringt richtiges Sitzen?

Richtiges Sitzen bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Wenn Mitarbeitende an ihrem Arbeitsplatz in der Produktion oder Industrie eine korrekte Sitzposition einnehmen, müssen sie nur minimale Energie für ihre Bewegungen aufwenden. So vermeiden sie Rücken-, Bein- und Nackenschmerzen und können sich effizient und mit voller Kraft auf ihre Arbeit konzentrieren.

Im Gegensatz dazu können Menschen, die nie gelernt haben, wie man richtig sitzt, leicht eine falsche Haltung einnehmen. Dies führt dazu, dass die Muskeln übermäßig beansprucht werden und Schmerzen verursachen. Kurzfristige gesundheitliche Probleme wie zitternde Hände und ein geschwächter Kreislauf können die Genauigkeit der Arbeit beeinträchtigen, was zu Qualitätsverlusten führen kann.

Langfristig kann eine falsche Sitzhaltung zu Erkrankungen des Skelett- und Muskelapparats führen. Mitarbeitende, die Probleme mit der Wirbelsäule, zum Beispiel durch Bandscheibenvorfälle, haben oft ein Leben lang mit den Auswirkungen falschen Sitzens zu kämpfen.

Entsprechend wichtig ist es, dass Arbeitgeber nicht nur die passenden Stühle für den Arbeitsplatz in der Produktion und Industrie anschaffen, sondern ihre Mitarbeitenden darin schulen, wie sie richtig sitzen. Indem sie auf die Bedeutung einer ergonomischen Sitzposition hinweisen und Schulungen anbieten, können Arbeitgeber dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu verbessern und die Produktivität sowie die Qualität der Arbeit langfristig zu steigern.

 

Unterschied zwischen Industrie- und Produktionsarbeitsplatz und Büro

Arbeitsplätze in der Produktion und Industrie weisen einige Unterschiede auf. Im Büro ist es ebenfalls wichtig, dass die Mitarbeitenden richtig sitzen, jedoch arbeiten sie hauptsächlich am Computer und müssen nicht mit Werkstoffen und Produktteilen hantieren. 

Es gibt einige gemeinsame Richtlinien für die Arbeit im Büro und in der Produktion und Industrie: Beispielsweise ist es in beiden Fällen, dass der Arbeitgeber für ein angenehmes Raumklima sorgt und ausreichend helles Licht bereitstellt, um den Arbeitsplatz gut auszuleuchten. Zudem sollte eine ruhige Arbeitsumgebung ermöglicht werden.

Allerdings unterscheidet sich der Lärmpegel zwischen Büro- und Industrieumgebungen erheblich. Während im Büro Tastaturen klappern und Telefongespräche geführt werden, kann es in der Industrieumgebung deutlich lauter zugehen. Entsprechend muss der Arbeitgeber hier für Schallschutzmaßnahmen sorgen, wie schalldämpfende Wände oder Gehörschutz für die Mitarbeitenden.

Auch die Stühle unterscheiden sich je nach Arbeitsplatz: Im Büro sind sie in der Regel mit Stoff bezogen und Komfort steht hier an erster Stelle. An einem Arbeitsplatz in der Produktion wären solche Stühle jedoch nicht geeignet. Hier benötigen die Sitzgelegenheiten einen Bezug, der beständig ist gegen Schmierstoffe, Späne, aggressive Staubpartikel, Funkenflug und scharfe Reinigungsmittel. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Stühle bequem gepolstert sind.

Arbeitsstühle für die Produktion müssen einen festen Stand haben und auch stärkeren Bewegungen standhalten. Die Rückenlehne sollte sich den Bewegungen der Mitarbeitenden anpassen und sie in jeder Position stützen. Eine leichte Vorwärtsneigung der Sitzfläche sorgt für einen geraden Rücken. Falls der Stuhl über Armlehnen verfügt, ist es wichtig, dass sie sin der Höhe und der Breite verstellbar sind, um einen ausreichend großen Greifradius zu gewährleisten.

Grundsätzlich sollten Arbeitsstühle sich den Bedürfnissen des Sitzenden anpassen lassen. Während im Büro häufig eine Person ein denselben Stuhl nutzt, kann es am Industriearbeitsplatz wegen des Schichtbetriebs vorkommen, dass bis zu drei Mitarbeitende pro Tag denselben Stuhl verwenden. Daher ist es wichtig, dass der Stuhl mit wenigen Handgriffen intuitiv und einfach verstellbar ist, um den wechselnden Anforderungen gerecht zu werden.

 

Wie man in Produktion und Industrie richtig sitzt

Um an seinem Arbeitsplatz in der Produktion oder Industrie richtig zu sitzen, sollte der Rücken durchgestreckt sein. Dies unterstützt der Stuhl durch eine leichte Vorwärtsneigung der Sitzfläche. Der Kopf sollte dabei nur leicht geneigt sein, um die Arbeit der Hände zu überwachen – ideal ist ein Winkel von nicht mehr als 65°. Wenn die Unterarme und Hände auf dem Tisch liegen, sollte zwischen Ober- und Unterarm nach Möglichkeit ein rechter Winkel entstehen. Gleiches gilt für Ober- und Unterschenkel – allerdings darf der Winkel auch etwas größer sein. Nur weniger als 90° sollte er nicht betragen.

Wo es den Mitarbeitenden nicht möglich ist, im normalen Sitzen die Füße flach auf den Boden zu stellen, sollten die Stühle mit Fußstützen versehen sein. Wichtig ist außerdem, dass zwischen Oberschenkeln und Tischplatte genügend Raum bleibt, damit die Mitarbeitenden genügend Raum für Bewegung haben. Richtiges Sitzen bedeutet außerdem, dass die Mitarbeitenden die komplette Tiefe der Sitzfläche ausnutzen, denn wer auf der Stuhlkante sitzt, sitzt unbequem und muss mehr Muskeln anspannen als nötig.

 

Gesundheit ist mehr als nur richtiges Sitzen

Um die Gesundheit des Teams zu fördern, ist richtiges Sitzen zwar wichtig, aber bei Weitem nicht das Einzige, was berücksichtigen sollten. Wenn Mitarbeitende den Großteil des Tages im Sitzen arbeiten, sollten sie die Pausen für etwas Bewegung nutzen. Auf diese Weise werden Muskeln gelockert, die während der Arbeitszeit auf dem Stuhl verkrampfen. Auch am Arbeitsplatz selbst lassen sich kleine Übungen durchführen – etwa das Fußkreisen oder ausgiebiges Dehnen und Strecken zwischendurch.

Der Arbeitgeber kann ebenfalls auf verschiedene Weise dafür sorgen, dass es seinen Angestellten gut geht: Eine Raumtemperatur, die im Sommer nicht über 21 und im Winter nicht unter 18 Grad liegt, wird von den meisten Mitarbeitenden in der Produktion als angenehm empfunden. Ausreichende Belüftung, ohne Zugluft, ist ebenfalls wichtig. Die Luftfeuchtigkeit sollte angenehm bei etwa 50 % liegen, da trockenere oder feuchtere Luft schnell das Wohlbefinden beeinträchtigen kann.

Verstellbare Arbeitsstühle sind eine Grundvoraussetzung dafür, um den Mitarbeitenden ein bequemes Sitzen zu ermöglichen. Allerdings sollten auch die Arbeitstische in der Höhe verstellbar sein: Beispielsweise kann eine Person, die 1,85 Meter groß ist, nicht an einem Tisch arbeiten, der für jemanden mit einer Körpergröße von 1,65 Metern ideal geeignet ist.

Zusätzlich muss der Greifradius je nach Aufgabe stimmen: Alle Werkzeuge, idealerweise ergonomisch und benutzerfreundlich gestaltet, sollten schnell zur Hand sein. Gleiches gilt für die Werkteile und Rohstoffe, mit denen die Mitarbeitenden arbeiten. Als Faustregel gilt: die am häufigsten verwendeten Gegenstände sollten in Greifweite liegen.

Wenn Mitarbeitende sich zwischendurch mit Blicken verständigen müssen, sollten die Arbeitsplätze so angeordnet sein, dass dies ohne Drehung des Kopfes möglich ist. Hilfreich ist auch, wenn zwei Arbeitsplätze mit aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten direkt nebeneinander liegen, um einen reibungslosen Arbeitsfluss zu gewährleisten. Allerdings sollten die Mitarbeitenden zwischendurch einige Wege zu Fuß zurücklegen. Auf diese Weise integrieren sie andere Bewegungsabläufe und vermeiden Verspannungen und Schmerzen.

 

Ergonomische Stühle von Bimos

Bei Bimos finden Unternehmer zahlreiche verschiedene Stühle, die sich bestens für den Arbeitsplatz in der Produktion und Industrie eignen. Sie alle sind nach neuesten Erkenntnissen ergonomisch entworfen und bieten den Mitarbeitenden einen echten Mehrwert.

Zu den Industriestühlen

  • NEON: Der ergonomische Arbeitsstuhl NEON für die Industrie wurde für sein Design ausgezeichnet. Er ist komfortabel, intuitiv einstellbar und ausgesprochen bequem. Mit einem Klick lassen sich seine Polster austauschen, je nachdem, ob Stoff, Integralschaum, Kunstleder oder Supertec gewünscht ist.
  • NEXXIT: Der Arbeitsstuhl NEXXIT ist ausgesprochen robust, leicht einstellbar, mit automatischer Gewichtsregulierung versehen und dank seiner Griffe auch einfach verschiebbar. Im industriellen Umfeld beweist er seine Widerstandsfähigkeit, wobei er gleichzeitig besonders bequem ist.
  • ALL-IN-ONE: Dieser Arbeitsstuhl ist überall einsetzbar: Mit einem Stoffbezug eignet er sich für das Büro, mit Kunstleder oder Integralschaum für die Industrie oder Labore. Er ist gleichermaßen bequem wie ergonomisch, lässt sich spielend leicht einstellen und ist robust und widerstandsfähig.
  • UNITEC: So praktisch und doch so günstig! Der Arbeitsstuhl UNITEC lässt sich mit verschiedenen Bezügen in unterschiedlichen Produktionsumgebungen einsetzen. Er ist bequem und rückenschonend, und auch er lässt sich den verschiedenen Körpergrößen anpassen.

Für Arbeitssituationen, in denen eine Rückenlehne die Bewegungsfreiheit einschränkt, gibt es zudem Hocker, die sich für den Arbeitsplatz in der Industrie eignen. Hohe Modelle bringen dabei einen Fußring mit, auf dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Füße abstellen können. Alternativ sind bei Bimos auch Fußstützen erhältlich, die die Stühle oder Hocker sinnvoll ergänzen.

 

Fazit: Richtiges Sitzen schützt die Gesundheit

Das Sitzen am Produktions- oder Industriearbeitsplatz erfordert immer eine aktivere Haltung als im Büro. Die Hände sind stärker in Aktion und der Blick muss manchmal auf Kleinteile fokussiert werden. Die Mitarbeiter greifen in einem größeren Radius nach den Gegenständen, mit denen sie arbeiten. Ein geeigneter Arbeitsstuhl erleichtert diese Abläufe, aber letztendlich ist er nur so gut wie die Person, die ihn benutzt. Daher ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden lernen, wie sie richtig auf dem Stuhl sitzen und ihn entsprechend einstellen.

Die korrekte Sitzhaltung auf dem Arbeitsstuhl in der Produktion verhindert das Auftreten von Schmerzen aufgrund einseitiger Belastung. Allerdings reicht dies allein nicht aus: Die Mitarbeitenden müssen zusätzlich lernen, wie sie durch andere Bewegungen, wie Botengänge oder Spaziergänge während der Pausen, einen Ausgleich zu den sitzenden Phasen schaffen können. Der menschliche Körper ist für vielfältige Bewegungen ausgelegt – Sitzen allein ist ungesund. 
 

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