Gesundheitsbeschwerden am Arbeitsplatz: Rückenschmerzen
Eine alarmierend hohe Anzahl von Beschäftigten leidet unter gesundheitlichen Beschwerden. Das ist Grund genug, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen und die Ursachen, Symptome und Lösungen genauer zu betrachten. In unserer Reihe "Gesundheitsbeschwerden am Arbeitsplatz: Ursachen, Symptome, Lösungen" beleuchten wir die körperlichen Belastungen bei der Arbeit, die damit verbundenen Auswirkungen und stellen mögliche Lösungsansätze vor.
Dabei sind Rückenbeschwerden eine der häufigsten Erkrankungen in allen Branchen. Genau diesem Thema widmen wir uns im ersten Teil unserer Reihe über Gesundheitsbeschwerden am Arbeitsplatz. Teil zwei befasst sich mit dem Thema Nackenschmerzen, Teil drei mit Kopfschmerzen und Teil vier mit der Müdigkeit am Arbeitsplatz.
Gesunde Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende
Das Wissenschaftliche Institut der AOK führte im Jahr 2010 eine deutschlandweite Mitarbeiterbefragung zum Thema „Gesundheitliche Beschwerden und Belastungen am Arbeitsplatz“ durch. Demnach leiden fast 70 % der Mitarbeitenden im verarbeitenden Gewerbe an gesundheitlichen Beschwerden. Davon geben 34 % an, Rückenschmerzen zu haben.
„Gesunde Arbeitsbedingungen“ werden allgemein als der drittwichtigste Faktor für die eigene Gesundheit betrachtet. Dabei steht "genügend Schlaf" an erster Stelle, gefolgt von "ausgewogener Ernährung".
Damit wird deutlich, dass Arbeitnehmer gesunde Arbeitsbedingungen als einen Grundpfeiler für ihre Gesundheit betrachten. Arbeiter und Facharbeiter setzen diesen Punkt sogar an die zweite Stelle. Vor allem am Industriearbeitsplatz sind ergonomische Arbeitsplätze daher ein wichtiger Faktor, um die Mitarbeiterzufriedenheit hochzuhalten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Denn Rückenschmerzen sind nicht nur körperlich belastend, sondern haben auch Auswirkungen auf die Psyche der Betroffenen. Die Folge sind neben körperlichem Verschleiß Konzentrationsschwierigkeiten, ein Abfall der Leistungsfähigkeit oder Motivationsschwächen bis hin zu Depressionen. Sowohl die physischen als auch die psychischen Beschwerden führen zu Qualitätsverlusten, Arbeitsunfähigkeiten und im schlimmsten Fall zur Kündigung seitens der Mitarbeitenden. Zudem kann dies den Ruf des Unternehmens als Arbeitgeber beeinträchtigen.
Ursachen von Rückenschmerzen am Arbeitsplatz
Um Gesundheitsbeschwerden am Arbeitsplatz entgegenzuwirken, ist es nötig, die Ursachen zu verstehen. Nur mit diesem Wissen kann das eigentliche Problem anstatt der Symptome beseitigt werden. Besonders Mitarbeitende im verarbeitenden Gewerbe sind Belastungen wie ständiges Stehen, gebückte Haltungen oder das Heben und Tragen schwerer Gegenstände ausgesetzt. Einseitige und monotone Körperbewegungen, zu schweres Heben oder falsche Körperhaltungen sind häufige Ursachen für Rückenschmerzen, insbesondere am Industriearbeitsplatz. Auch zu langes Sitzen, Stress sowie verspannte oder schwache Muskeln können zu Rückenbeschwerden führen.
Es kann dadurch zu Schmerzen im unteren (Lendenwirbelbereich) oder im oberen (Halswirbelbereich) Rücken kommen. Schmerzen im Brustwirbelbereich sind eher selten. Oft strahlen die Schmerzen in die Hüften oder Schultern aus, was es schwierig macht, den genauen Ort des Schmerzes zu lokalisieren. Werden jedoch rückenschonende Maßnahmen ergriffen, lässt der ausstrahlende Schmerz normalerweise zuerst nach, wodurch das Problem eindeutig auf den Rücken zurückzuführen ist.
Lösungen für Rückenschmerzen am Arbeitsplatz
Die besten Heilmittel gegen Rückenschmerzen sind Bewegung, eine gesunde Haltung und die richtige Belastung. Um den Rücken am Arbeitsplatz nachhaltig zu schonen, ist eine Umgestaltung der Arbeitsumgebung erforderlich. Wenn Mitarbeitende über durch ihre Arbeit entstandene Rückenschmerzen klagen, müssen ihre Arbeitsabläufe, Arbeitsmittel oder Bewegungsmuster angepasst werden. Der Arbeitsplatz muss also ergonomisch gestaltet werden. Dazu gehören abwechslungsreiche Arbeitsabläufe mit möglichst wenig Monotonie. Wenn die Arbeit im Stehen erfolgt, kann eine Stehhilfe Entlastung für den Rücken bieten. in ergonomischer Arbeitsstuhl und ein höhenverstellbarer Tisch sorgen für Erleichterung am Sitzplatz.
Schweres Heben und Tragen sollten aus dem Arbeitsalltag gänzlich verbannt werden. Stattdessen können Hebehilfen oder Wagen die Arbeit erleichtern. Wenn leichtere Gegenstände gehoben und getragen werden müssen, ist es rückenschonend, wenn dies in bequemer Haltung und mit aufrechtem Rücken geschieht. So wird der Rücken weder überlastet noch dauerhaft geschädigt.
Trotz aller Maßnahmen können Rückenschmerzen fortbestehen. Denn Veränderungen am Arbeitsplatz gehen Hand in Hand mit einer gesunden Haltung. Nach langen Phasen der Fehlbelastung ist es eine Herausforderung für den Körper, eine gesunde Haltung einzunehmen. Verkürzte oder schwache Muskeln müssen trainiert und Verspannungen gelöst werden.
Rückenschulen helfen dabei, um eine gesunde Haltung zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Ein Kurs für die ganze Belegschaft zahlt sich mit Sicherheit aus. Die Mitarbeitenden lernen bewusst zu sitzen und zu stehen, wodurch leichte Rückenschmerzen bereits verschwinden können. Zudem erhalten sie Übungen, um akute Rückenschmerzen zu vermeiden oder zu lindern.
Regelmäßige sportliche Aktivitäten sind ein effektives Mittel gegen Rückenschmerzen. Wir sollten aktiv bleiben, bereits auf dem Arbeitsweg. Ist der Weg kurz, kann er gut zu Fuß bewältigt werden. Bei längeren Strecken bietet sich das Fahrrad als gute Alternative an, um sich in Bewegung zu halten. Öffentliche Verkehrsmittel sind ebenfalls eine gute Option für längere Entfernungen, insbesondere wenn wir bereit sind, einen kurzen Fußmarsch zu den Haltestellen zurückzulegen. So tun wir unserem Rücken etwas Gutes.
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Gesunder Rücken – zufriedene Mitarbeitende
Rückenschmerzen werden immer wieder "Volkskrankheit der Erwerbstätigen" bezeichnet, da es wohl kein Unternehmen gibt, dessen Mitarbeitenden nicht mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben. Gesundheitsbeschwerden am Arbeitsplatz sind darum ein ernstzunehmendes Thema. Schmerz, der durch die Arbeit verursacht wird, kann nicht verschwinden, denn er wird jeden Tag aufs Neue verursacht. Dies hat verschiedene Auswirkungen, wie eine geringere Leistungsfähigkeit, eine beeinträchtigte Arbeitsqualität und eine generelle Unzufriedenheit. Unter solchen Bedingungen ist es kaum möglich, gute Arbeit zu leisten.
Schmerzen sind in jedem Unternehmen ein präsentes Thema, denn das Durchschnittsalter der Erwerbstätigen steigt stetig. Körperlicher Verschleiß zeigt sich ohne vorbeugende Maßnahmen im höheren Alter häufiger, doch auch jüngere Mitarbeitenden sollten vor Rückenproblemen geschützt werden, damit sie gar nicht erst entstehen. Prävention von Rückenschmerzen führt letztendlich nicht nur zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern auch zu einem wesentlichen Wettbewerbsvorteil. Die Qualität der Arbeit kann konstant hochgehalten werden, wenn gesundheitliche Probleme am Arbeitsplatz vermieden werden. Mitarbeitende können schmerzfrei und motiviert ihre Aufgaben wahrnehmen und krankheitsbedingte Fehlzeiten werden reduziert. Die erste Maßnahme bei Rückenschmerzen ist es, Linderung zu verschaffen. Viel Bewegung, Sport oder eine Rückenschule können dabei helfen. Um die Schmerzen langfristig zu beseitigen, sollten die Arbeitsplätze ergonomisch gestaltet und Belastungen für den Rücken minimiert werden.
Bewegung, eine gesunde Haltung und eine rückenschonende Arbeitsgestaltung sind die Schlüssel, um Rückenschmerzen weitgehend aus dem Unternehmen zu verbannen. Durch diese Maßnahmen können eine erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit, eine bessere Arbeitsqualität und ein geringerer Krankenstand erreicht werden.
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