Ergonomie, Stehilfen/ (Sattel-) Hocker
25.01.2019

Steharbeitsplätze in der Industrie

So schützen Sie Ihre Gesundheit

 

Die Themen Gesundheit und Wohlbefinden sollten eine wichtige Rolle im Arbeitsleben spielen. Insbesondere bei Steharbeitsplätzen ist es unerlässlich, auf ergonomische Arbeitsbedingungen zu achten. Diese gewährleisten den Schutz der Gesundheit, steigern die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und damit auch die Effizienz.

Menschen, die überwiegend im Stehen arbeiten, leiden oft unter Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dies ist seit vielen Jahren die häufigste Ursache für Ausfalltage und Arbeitsunfähigkeit. Dauerhaftes Stehen am Arbeitsplatz kann krank machen, besonders in der Industrie, wo Steharbeit weit verbreitet ist.

Allerdings ist Stehen an sich nicht ungesund. Die Kombination aus Sitzen, Stehen und Gehen wird als gesundheitsfördernd angesehen. Es ist wichtig, diese Abwechslung am Arbeitsplatz zu haben, da sowohl zu viel Sitzen als auch langes Stehen sich nachteilig auswirken können. Die ideale Verteilung über den Arbeitstag liegt bei etwa 60 % Sitzen, 30 % Stehen und 10 % Gehen.

Warum ist ein Steharbeitsplatz dennoch häufig die Ursache für gesundheitliche Beschwerden? Wenn der Körper steht, müssen die Muskeln härter arbeiten, um eine aufrechte Haltung zu ermöglichen. Und auch das Kreislaufsystem wird stärker belastet. 

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die genauen Auswirkungen, die ein Steharbeitsplatz auf Mitarbeitende und Unternehmen haben kann. Und es geht darum, wie Sie ihre Steharbeitsplätze optimieren können, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Angestellten zu fördern. Ergonomische Arbeitsbedingungen am Steharbeitsplatz sind entscheidend, um Beschwerden zu reduzieren, die Produktivität zu steigern und Ihr Team zu motivieren.

 

Arbeitsunfähigkeit in Stehberufen am häufigsten

Steharbeit betrifft in Deutschland jeden zweiten Beschäftigten. Etwa jeder siebte von ihnen fühlt sich durch diese Arbeitsform belastet. Steharbeit kommt besonders häufig im Handel oder im Dienstleistungsgewerbe vor. Spitzenreiter ist allerdings die Industrie mit 31,3 % der Steharbeitsplätze. 

Arbeitsmediziner haben festgestellt, dass Arbeitsunfähigkeit in Stehberufen überdurchschnittlich häufig auftritt. Gerade in Produktion und Montage führen Steharbeitsplätze sehr häufig zu erzwungenen Haltungen und damit zu erheblichen körperlichen Belastungen. Überwachungsaufgaben an Maschinen und Steuerpulten, sich ständig wiederholende Bewegungen am Band oder das Montieren von Bauteilen auf Augenhöhe sind dabei nur einige Beispiele. Harte Betonböden erschweren zudem eine gesunde Rückenhaltung.

Bei der Beurteilung der Belastung von Steharbeitsplätzen gibt es vier Risikobereiche. Eine geringe Stehbelastung (Risikobereich 1) liegt vor, wenn Angestellte zwischen einer und zweieinhalb Stunden stehen. Die höchste Stehbelastung (Risikobereich 4) ist gegeben, wenn jemand mehr als fünfeinhalb Stunden stehen muss. In diesem Bereich sind gesundheitliche Auswirkungen und sogar dauerhafte Schäden wahrscheinlich.

Es gibt verschiedene Maßnahmen, mit denen Sie Steharbeitsplätze in Ihrem Unternehmen optimieren können. Dazu gehören ergonomische Arbeitsplatzmatten und Stehhilfen, die wir hier vorstellen. Durch geeignete Maßnahmen können Sie die Arbeitsbedingungen Ihrer Belegschaft erheblich verbessern und ihre Gesundheit sowie Produktivität fördern.

 

Negative Folgen für Mitarbeitende und Unternehmen

 

Die gesundheitlichen Auswirkungen industrieller Steharbeitsplätze sollten unbedingt ernstgenommen werden. Wenn Mitarbeitende aufgrund ihrer stehenden Tätigkeit ständig überlastet, müde oder krank sind, leiden Motivation und Produktivität im ganzen Team. Im schlimmsten Fall kann es zu Krankschreibungen oder Arbeitsunfähigkeit kommen und damit wiederum zu einer Überlastung der anderen Angestellten. 

Die Symptome, die bei den betroffenen Personen auftreten können, sind vielfältig und reichen von Verspannungen über Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen bis hin zu Sehstörungen, Geräuschempfindlichkeit, Bauchschmerzen aufgrund von angespannter Haltung, Bein- und Fußschmerzen, Kreislauf- und Durchblutungsstörungen sowie psychischem Stress aufgrund der körperlichen Beschwerden.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um den Steharbeitsplatz menschenfreundlicher und ergonomischer zu gestalten. Dabei ist es unerlässlich, dass Mitarbeitende, die den Großteil ihres Arbeitstages an Steharbeitsplätzen verbringen, selbst zur Erhaltung ihrer Gesundheit beitragen. Oft sind sich die Beschäftigten der Belastung anfangs nicht bewusst und wissen auch nicht, wie sie sich ergonomisch richtig verhalten sollten. Kurze Schulungen oder Einweisungen sind in diesem Zusammenhang hilfreich.

Die Empfehlungen zur Gestaltung von Steharbeitsplätzen sehen unter anderem Folgendes vor:

  • Vermeidung des ständigen Stehens
  • Arbeitsplatzwechsel und Variation zwischen Stehen und Sitzen
  • Pausen, um sitzen und die Beine zu entlasten
  • Verwendung von Kompressionsstrümpfen oder -socken zur Unterstützung der Blutzirkulation
  • Bequemes Schuhwerk mit gedämpfter Sohle
  • Regelmäßige kurze Gehbewegungen am Arbeitsplatz (Steh-Geh-Arbeitsplatz)
  • Vorhandensein einer Sitzgelegenheit in der Nähe des Arbeitsplatzes

Die richtige Haltung am Steharbeitsplatz ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die Beschäftigten sollten regelmäßig ihre Haltung kontrollieren. Bei längerem Stehen sollten sie darauf achten, dass ihr Kopf entspannt und gerade ist, das Brustbein angehoben wird, ein Hohlkreuz vermieden wird, das Becken aufgerichtet wird, die Knie leicht gebeugt sind (leicht in die Knie gehen) und eine Spannung zwischen Po und Bauch aufrechterhalten wird.

 

So unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden

 

Als Arbeitgeber können Sie Ihre Steharbeitsplätze in der Produktion durch den Einsatz von Arbeitsplatzmatten und Stehhilfen optimieren.

In vielen Industriehallen besteht der Boden aus hartem Material, was das rückenfreundliche Stehen erschwert. Der Mangel an Elastizität belastet Sehnen und Gelenke zusätzlich. Hier kommen ergonomische Arbeitsplatzmatten oder Antiermüdungsmatten zum Einsatz. Diese bieten einen besonders weichen Stand und das Körpergewicht wird gleichmäßig auf die Fußsohlen verteilt. Dadurch wird das Stehen erleichtert und eine schmerzfreie Haltung ermöglicht.

Die dickere und weichere Oberfläche der Bodenmatten fördert zudem die kontinuierliche Bewegung des Körpers. Eine konstante Position oder eine immer gleiche Haltung wird vermieden, weil Muskeln und Gelenke in Bewegung bleiben. Je dicker die Bodenmatte, desto ergonomischer ist sie.

Elastische Bodenbeläge verbessern die Stehqualität am Steharbeitsplatz und sorgen für einen bequemen Arbeitsplatz. Durch ihre federnde und nachgiebige Beschaffenheit schonen sie nicht nur Gelenke und Wirbelsäule, sondern vermeiden auch Ermüdungserscheinungen.

Eine weitere, ausgezeichnete Möglichkeit zur Optimierung des Steharbeitsplatzes ist der Einsatz von Stehhilfen. Diese sind keine Ersatzmittel für ergonomische Arbeitsstühle, bieten jedoch gelegentliche Entlastung. Durch den Einsatz von Stehhilfen können die Angestellten die Arbeitsposition zwischen Stehen und Sitzen gemäß dem Konzept der Dynamik immer wieder wechseln. Der Körper bleibt in Bewegung und ändert regelmäßig seine Haltung.

Stehhilfen entlasten den Körper bei der Steharbeit erheblich. Sie sorgen für Entspannung von Rücken und Beinen und helfen, den Kreislauf aktiv zu halten. Durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung der Muskeln wird die Durchblutung angeregt und Verspannungen werden vermieden. Dabei ist wichtig, dass die Stehhilfe nicht den gesamten Arbeitstag lang genutzt wird. Ein Wechsel zwischen Stehen, Sitzen und der Kombination aus beidem sowie regelmäßige Bewegungsschritte gelten weiterhin als optimale Bedingung für Ihre Mitarbeitenden.

In Kombination mit einer weichen Bodenmatte oder einem fest installierten, ergonomischen Bodenbelag am Steharbeitsplatz bieten Stehhilfen eine gute Erleichterung und tragen zur Erhaltung der Muskel- und Gelenkgesundheit bei. Wichtig ist, dass die Stehhilfe das Stehen unterstützt, anstatt zum Sitzen zu verleiten, und eine einfache Bedienbarkeit bietet. Weitere Merkmale, die eine gute Stehhilfe ausmachen, können Sie in unserem Beitrag über die Eigenschaften ergonomischer Stehhilfen nachlesen.

 

Fazit: Vorsorge ist besser als Nachsorge 

 

Dauerhaftes Stehen am Industriearbeitsplatz ist für Menschen eine große Belastung und kann im schlimmsten Fall krank machen und zu Arbeitsausfällen führen. Die Mitarbeitenden selbst tragen Verantwortung für ihre Gesundheit, sie können zum Beispiel während der Steharbeit regelmäßig ihre Haltung überprüfen. Als Arbeitgeber können Sie sie mit einfachen Hilfsmitteln wie Stehhilfen und Arbeitsplatzmatten unterstützen und für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sorgen. Sie werden es ihnen danken mit mehr Motivation, effizienteren Arbeitsabläufen, hoher Produktivität und weniger Krankheitstagen.

Mehr Infos finden Sie auch in unserem Artikel Ergonomische Steharbeitsplätze richtig planen. Wir unterstützen Sie gerne bei weiteren Fragen und Themen. 

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