Ausstattung und Ausführungen, Labor
30.07.2019

Was macht die Arbeit in einem Labor aus?

Die Arbeit in einem Labor kann vielfältige Ziele haben, wie zum Beispiel Qualitätssicherung, Forschung, die Kontrolle der Einhaltung von Richtlinien oder die Konzentrationsprüfung von Inhaltsstoffen. Je nach Art des Labors müssen unterschiedliche Anforderungen erfüllt und strenge Regeln befolgt werden. Dies erfordert von den Beschäftigten ein hohes Maß an Fachwissen, Sorgfalt und Genauigkeit.

 

Besonderheiten bei der Arbeit im Labor

Vor Beginn der Laborarbeiten müssen sich die Mitarbeitenden entsprechend der Kleiderordnung umziehen. In keinem Labor wird mit Straßenkleidung gearbeitet. Die erforderliche Schutzausrüstung kann je nach Art des Labors und der durchzuführenden Aufgaben variieren. Sie reicht vom Laborkittel über Handschuhe und Schutzbrille bis hin zu Mundschutz und Kopfbedeckung. Es ist auch möglich, dass bestimmte Vorschriften das Tragen von Schmuck, Uhren und Parfüm untersagen. Lebensmittel und Getränke dürfen grundsätzlich nicht ins Labor gebracht werden.

Bei der Arbeit im Labor müssen die Angestellten strenge Regeln und Vorschriften einhalten. Sorgfalt und Genauigkeit sind entscheidende Voraussetzungen für erfolgreiche Laborarbeiten. Es ist wichtig, dass Gefahrenstoffe, Proben oder Bauteile sorgfältig gehandhabt werden.

Die Möbel und Geräte im Labor müssen den spezifischen Anforderungen entsprechen. Arbeitsstühle und -tische müssen je nach Art des Labors mechanischen oder chemischen Einflüssen standhalten, leicht zu reinigen sein oder ESD-fähig sein, je nach Bedarf. Ein Reinraum erfordert möglicherweise eine andere Auswahl an Materialien als andere Labore. Es ist auch wichtig, ergonomische Lösungen bereitzustellen, um die Mitarbeitenden bestmöglich zu unterstützen und ihre Gesundheit und Konzentration bei der oft vorübergebeugten Körperhaltung zu erhalten.

 

Beispiele für Labore

Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Laborbereichen, und die Vorschriften sowie die Anforderungen an die Mitarbeiter variieren von Labor zu Labor. Hier sind einige Beispiele, die die Vielfalt der verschiedenen Laborbereiche verdeutlichen.

Im mikrobiologischen Labor konzentrieren sich die Arbeiten auf die Identifizierung von Mikroorganismen, biologische Wirkstofftests, Materialprüfungen, Analyse von Konservierungsmitteln, Wasseranalysen, Umweltanalytik und den Nachweis von Endotoxinen.

Ein analytisches Labor ist spezialisiert auf die Untersuchung von Materialproben und die Bestimmung der Zusammensetzung von Stoffen. Dies kann in verschiedenen Branchen wie der Lebensmittelindustrie und der Kosmetikindustrie durchgeführt werden. Analysen von Trinkwasser und Gebrauchsgegenständen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, sind ebenfalls möglich. Analyselabore werden auch im Bereich Technik und Umwelt häufig benötigt.

Laborarbeiten in Krankenhäusern umfassen die Untersuchung von Blut-, Gewebe- und Körperflüssigkeitsproben sowie Abstrichen auf Krankheitserreger, Antikörper und andere Anzeichen von Erkrankungen. Diese Analysen sind entscheidend für die Diagnose und Behandlungspläne der Ärzte.

Physikalisch-technische Labore beschäftigen sich mit Werkzeug-, Mess-, Elektro- und Regelungstechnik in speziellen Umgebungen, die ESD-Schutzmaßnahmen und gegebenenfalls auch Reinraumbedingungen erfordern. In diesen Laboren werden Geräte und Prototypen entwickelt oder getestet.

Umwelt- und Agrarlaboratorien sind auf die Analyse von Bodenproben, Düngemitteln, Tierfutter, Wasser und Lebensmitteln spezialisiert. Hier arbeiten Mitarbeiter, die sich für Land- und Forstwirtschaft, Tier- und Pflanzenzucht oder den Umweltsektor interessieren.

 

Sicherheit im Labor

Damit die Arbeit im Labor sicher ist, müssen sich alle Mitarbeitenden strikt an die Anweisungen der Laborleitung halten. Je nach Art des Labors sind regelmäßige Schulungen zum Arbeitsschutz und zur Arbeitssicherheit gesetzlich vorgeschrieben, und es liegt in der Verantwortung der Leitung, diese Schulungen in angemessenen Abständen durchzuführen.

Besonders in chemischen, aber auch in vielen anderen Laboren kommen Beschäftigte regelmäßig mit Gefahrstoffen in Kontakt. Diese können ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben:

  • reizend
  • ätzend 
  • explosionsgefährlich 
  • entzündlich 
  • sensibilisierend 
  • krebserzeugend 
  • fortpflanzungsgefährdend 
  • giftig 
  • erbgutverändernd  
  • umweltschädlich

Jeder Gefahrstoff kann auf verschiedene Weise aufgenommen werden, zum Beispiel über die Haut, die Schleimhaut, die Atemwege oder den Verdauungstrakt. Entsprechend vielfältig sind die Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um sicher im Labor zu arbeiten. Diese Maßnahmen müssen sorgfältig an die jeweiligen Umstände angepasst werden. Alle Mitarbeitenden müssen verstehen, warum bestimmte Schutzkleidung, bestimmte Verfahrensweisen und Handhabungen erforderlich sind, wenn sie mit Gefahrstoffen arbeiten. 

Um die Ergebnisse nicht zu verfälschen und eine Kontamination von Produkten zu vermeiden, ist im Labor ein steriles Arbeiten erforderlich. Dafür gibt es einen umfangreichen Regelkatalog, den die Angestellten einhalten müssen. Dazu gehört auch die korrekte Entsorgung von Substanzen und die Reinigung durch speziell geschultes Personal mit geeigneten Mitteln.

Um im Ernstfall angemessen zu reagieren, müssen die Mitarbeitenden im Labor wissen, was zu tun ist. Deshalb werden regelmäßig Brandschutzübungen durchgeführt und Schulungen angeboten, um Erste-Hilfe-Maßnahmen bei verschiedenen Unfallarten zu vermitteln. Es gibt auch Hautschutzpläne und Vorsorgeuntersuchungen, die der Gesundheitssicherung dienen. In einigen Fällen werden auch Messgeräte eingesetzt, um die Arbeitsplatzgrenzwerte bestimmter Inhaltsstoffe zu überwachen.

 

Fähigkeiten, die man für die Arbeit im Labor mitbringen sollte

Wenn Sie Interesse an der Arbeit im Labor haben, überprüfen Sie, ob Sie die erforderlichen Voraussetzungen mitbringen. Neben einer ruhigen Hand und Sorgfalt sind auch ein lebhaftes Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere Biologie, Chemie und Physik, sowie grundlegende Kenntnisse in Mathematik, insbesondere in Statistik und Prozentrechnung von Bedeutung. Englischkenntnisse sind immer wichtiger geworden, und in einigen pharmazeutischen Bereichen können grundlegende Kenntnisse in Latein von Vorteil sein. In anderen Branchen werden möglicherweise Interesse an Technik oder Umwelt vorausgesetzt. Da die Digitalisierung auch im Laboralltag zunehmend präsent ist, sind auch IT-Kenntnisse bei potenziellen Arbeitgebern sehr gefragt.

 

Ausbildungsberufe Labor

Es gibt eine breite Palette von Ausbildungen im Laborbereich nach dem Hauptschulabschluss oder der Mittleren Reife. Die meisten dieser Ausbildungen dauern zweieinhalb bis dreieinhalb Jahre. Laufen sie nach dem schulischen Modell ab, gehen die Auszubildenden regelmäßig in die Schule und erlernen den praktischen Teil durch mehrere Praktika. Bei der dualen Ausbildung arbeiten die Auszubildenden fest in einem Labor mit und besuchen ein- bis dreimal die Woche die Berufsschule.

Die möglichen Arbeitsfelder sind vielfältig. Es gibt Ausbildungen zum/r chemisch-technischen, biologisch-technischen, pharmazeutisch-technischen, agrarwissenschaftlich-technischen sowie physikalisch-technischen Assistenten/in sowie zum/r Biologie-, Chemie- und Physiklaboranten/in. Je nach Interesse können sich die Auszubildenden für eine Tätigkeit in der Lebensmittel- oder Medizinbranche, im Maschinenbau oder im Bereich der Nanotechnologie, in der Kosmetik- oder Umweltbranche oder vielen anderen Arbeitsbereichen entscheiden.

Forschung und Entwicklung sowie Analyse und Qualitätssicherung sind weitere Tätigkeitsfelder in diesen Ausbildungsberufen. In allen genannten Berufen besteht die Möglichkeit, sich durch Weiterbildungen weiterzuentwickeln. Einige ermöglichen auch den Zugang zu einem Studium.

 

Über ein Studium zur Arbeit im Labor

Es gibt verschiedene Bachelorstudiengänge, die auf die Arbeit im Labor vorbereiten. Dazu gehören Biotechnologie, Bionik, Chemische Technik und Lebensmittelsicherheit. Diese dualen Studiengänge kombinieren Ausbildung und Studium, wobei ein Teil der Ausbildung in einem Labor oder Unternehmen stattfindet. Mit Abschluss des Bachelorstudiums schließen die Studierenden auch ihre Ausbildung ab. In vielen Unternehmen, die Bachelorstudierende akzeptieren, besteht auch die Möglichkeit einer Übernahme nach dem Studium. Die Zulassungsvoraussetzungen für einen Bachelor-of-Science-Studiengang sind entweder das Abitur oder eine fachgebundene Hochschulreife. 

Es gibt jedoch auch andere Berufe, die eng mit Laborarbeit verbunden sind, für die ein Studium erforderlich ist. Ein Beispiel hierfür ist der Beruf des Apothekers: Um in der Lage zu sein, Medikamente herzustellen, ist ein Pharmaziestudium erforderlich. Apotheker können sich später durch eine Weiterbildung zum Fachapotheker spezialisieren. 

Ein weiterer Beruf, der viel Laborarbeit erfordert, ist der des Rechtsmediziners. Die Anforderungen sind jedoch hoch: Hierfür sind ein abgeschlossenes Medizinstudium sowie eine Facharztausbildung erforderlich. Dies braucht viel Zeit und bestimmte Grundvoraussetzungen, da der Numerus clausus für das Medizinstudium sehr hoch ist.

 

Fazit: Das Labor ist ein besonderer Arbeitsplatz

Die Planung, Einrichtung und die Richtlinien im Labor richten sich nach den spezifischen Aufgaben, die dort ausgeführt werden. Dabei müssen Sicherheit und Hygiene immer gewährleistet und die Vorschriften penibel befolgt werden. Ihre Nichteinhaltung birgt Risiken sowohl für Produkte und Proben wie auch für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten. Durch wiederkehrende Schulungen werden die Regeln daher immer wieder in Erinnerung gerufen.

Ein Labor ist definitiv kein gewöhnlicher Job. Für die Arbeit im Labor sind Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und Fachwissen in dem jeweiligen Bereich gefragt. Zusätzlich sind Kenntnisse in IT und Englisch wichtig. Alle erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse werden durch die Ausbildung oder das Studium erworben. Positiv für Interessierte ist die gute Zukunftsperspektive, da die Nachfrage nach Labordienstleistungen kontinuierlich steigt und trotz der zunehmenden Anzahl an Fachkräften auf dem Markt viele offene Stellen vorhanden sind.

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