Der Stehhocker – diese Eigenschaften sollte er haben
Vor einigen Jahren sorgte die Schlagzeile über die "Rückenkrankheit der Deutschen" in den Medien für Aufsehen, und sie war keineswegs übertrieben. Tatsächlich leiden rund 61 Prozent der Bevölkerung unter Rückenproblemen. Die Hauptursachen dafür sind das statische Sitzen oder Stehen bei der Arbeit und der daraus resultierende Bewegungsmangel.
Rückenexperten haben daher eine Ergonomie-Formel vorgeschlagen, die darüber Auskunft gibt, wie die Zeiten des Stehens, Sitzens und Bewegens innerhalb einer Stunde optimal verteilt sein sollten. Demnach kann dem Rücken Gutes getan werden, indem man 15 Minuten steht, 40 Minuten dynamisch sitzt (auf einem Arbeitsstuhl oder Stehhocker) und 5 Minuten aktiv umherläuft.
Die Realität sieht meist anders aus – und besonders problematisch gestaltet sich der Arbeitsalltag für Menschen, die überwiegend stehen müssen und keine Gelegenheit haben, regelmäßige Sitzpausen einzulegen. Dies führt oft zu Rückenschmerzen, die sogar chronisch werden können.
Eine wirkliche Entlastung bieten hier neben Arbeitsstühlen Industrie und Fertigung sind Stehhilfen besonders verbreitet, da Angestellte an Maschinen, Produktionsstraßen oder Werkbänken auf Stehhöhe arbeiten oder große Greifräume benötigen. Durchschnittlich 70 Prozent der Arbeit wird im Stehen ausgeführt und der Anteil der Beschäftigten mit Steharbeit ist mit 31,3 Prozent in der Fertigung am höchsten. Aber auch im Labor, im Einzelhandel und in anderen Branchen bieten Stehhilfen eine Erleichterung.
Stehhocker bringen Bewegung in den Alltag
Ein Stehhocker als ergonomische Arbeitsplatzlösung bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die Gesundheit Ihres Teams:
- Dynamisches Sitzen durch kontinuierlichen Wechsel der Sitzposition oder der Arbeitshaltung
- Vorbeugen von langem Verharren in Fehl- und Zwangshaltungen
- Gleichmäßige Belastung und Entlastung der Muskeln des Stütz- und Bewegungsapparates
- Belastungswechsel der Beinmuskulatur sowie der Rücken- und Bauchmuskulatur
- Deutlich mehr Bewegung im Arbeitsalltag
- Ankurbeln von Kreislauf und Durchblutung: Muskeln lockern sich durch Anlehnen an die Stehhilfe und das Blut kann ungehindert fließen
- Vermeiden von schweren Beinen, Verengung der Venen und Müdigkeit
- Entspannung und Regeneration der Füße: Stehhilfe nimmt bis zu 60 Prozent der Last des Körpergewichtes von den Füßen
Die Vorteile der Ergonomie für Mensch und Unternehmen sind offensichtlich. Dauerhafte negative Auswirkungen des Stehens können reduziert werden, die Beschäftigten können konzentrierter und produktiver arbeiten, ihre Körperhaltung wird verbessert und die Rückenmuskulatur trainiert. Durch die Verwendung eines Stehhockers kann ein gesünderes Arbeitsumfeld geschaffen werden, das zu erhöhtem Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit führt.
Die Eigenschaften einer guten Stehhilfe
Jeder Stehhocker hat spezifische Ausstattungsmerkmale, die sich für den einen Arbeitsplatz besser eignen als für den anderen.
Es gibt einfache Stehhilfen mit einer schmalen Sitzfläche, solche mit breiter Sitzfläche und Rückenlehne, wieder andere mit Fußkreuz oder Standfuß. Welches Modell sich am besten für Sie eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab: vom Arbeitsbereich, dem Platz, der Körpergröße, den Aufgaben und nicht zuletzt von Ihrem Anspruch an Ergonomie.
Robustheit und Standfestigkeit
Eine ergonomische Stehhilfe wird in der Regel als Hilfsmittel zum Anlehnen genutzt anstatt zum Sitzen. Daher ist es wichtig, dass der Stehhocker fest und rutschsicher auf dem Boden steht, um ein Wegrutschen oder Umkippen zu vermeiden. Er muss in der Lage sein, das Körpergewicht des Nutzenden sicher zu tragen, unabhängig davon, ob es sich um eine zierliche oder eine kräftige Person handelt. Sie sollte ausreichend belastbar sein und zur Größe und zum Gewicht des jeweiligen Beschäftigten passen. Zudem muss die Stehhilfe in der Lage sein, Belastungswechsel standzuhalten, denen sie ausgesetzt ist.
Auch die Materialien und die Konstruktion des Stehhockers sollten zum Einsatzbereich passen und entsprechend robust, abwaschbar oder sogar ableitfähig sein.
Der richtige Sitz
Es mag seltsam klingen, aber der Sitz eines ergonomischen Stehhockers soll zwar bequem, aber nicht zu bequem sein. Eine Stehhilfe ist nicht für langes Sitzen gedacht und sollte nicht dazu verleiten, es sich bequem zu machen. Dennoch sollte der Sitz den ergonomischen Anforderungen gerecht werden.
Die Sitzfläche sollte nicht zu glatt sein, um ein Herunterrutschen zu verhindern. Deshalb ist eine Variante mit Polsterung oder rutschsicherer Oberfläche eine gute Wahl. Die Vorderkante des Sitzes ist meist abgerundet, damit die Blutzirkulation in den Beinen nicht behindert wird. Besonders venenfreundlich ist der sogenannte Sattelsitz, der eine gute Blutzirkulation in den Beinen erlaubt. Ideal sind außerdem neigbare und bewegliche Sitze, denn sie passen sich an die jeweilige Körperform des Menschen an und fördern das dynamische Sitzen.
Klappfunktion
Eine praktische Eigenschaft der ergonomischen Stehhilfe ist die Klappfunktion. Sie sorgt dafür, dass der Hocker schnell aus dem Weg geräumt werden kann, macht ihn platzsparend und gut verstaubar. So ist die Stehhilfe außerdem mobil und leicht zu transportieren.
Verschiedene Fußvarianten
Der Fuß des Stehhockers ist variabel und kann passend zur Arbeitsumgebung gewählt werden. Ein Aluminium-Standfuß ist besonders platzsparend, währen ein Tellerfuß aus Stahl einen sehr sicheren Halt bietet. Ein Pendelfuß sorgt für mehr Dynamik beim Anlehnen. Darüber hinaus gibt es Stehhocker, auf deren Sitzfläche man auf Stehhöhe sitzt, sie sind mit einem Kunststoff-Fußkreuz ausgestattet.
Ein absolutes Muss: Höhenverstellbarkeit
Ein ergonomischer Stehhocker lässt sich immer auf die individuelle Körpergröße des Mitarbeitenden einstellen. Nur so ist er eine Entlastung für Rücken, Bauch, Beine und Füße. Dabei muss die Verstellbarkeit intuitiv und einfach funktionieren, sonst tendieren Menschen dazu, die voreingestellte Höhe beizubehalten.
Mit oder ohne Rückenlehne?
Die Entscheidung für eine ergonomische Stehhilfe mit oder ohne Rückenlehne steht und fällt mit ihrer geplanten Verwendung. Wird der Stehhocker nur zum gelegentlichen kurzen Anlehnen verwendet, ist eine einfache Sitzfläche ausreichend. Handelt es sich eher um einen Sitz- und Stehstuhl, auf dem auch längere Zeit verweilt werden soll, dann ist eine Lehne sinnvoll.
Statten Sie Ihren Steharbeitsplatz ergonomisch aus
Damit Steharbeit nicht zu belastend wird, gibt es neben den Stehhilfen auch noch weiteres Zubehör. So können Sie mit Stehtischen, Sitz-Steh-Konvertern und Stehpulten jeden Arbeitsplatz zum ergonomischen Steharbeitsplatz aufrüsten. Auch diese Hilfsmittel wirken langem und statischem Sitzen entgegen und regen die Beschäftigten an, sich zwischendurch zu bewegen.
Spezielle Bodenmatten machen den Untergrund weicher. Längeres Stehen wird dadurch angenehmer, denn die Füße können das Körpergewicht gleichmäßiger auf den Boden bringen. Das entlastet nicht nur, die Füße, sondern auch die Beine und die Wirbelsäule. In unserem Beitrag „Andauernde Steharbeit – Auswirkungen und Tipps“ finden Sie wertvolle Hinweise zur Einrichtung eines Arbeitsplatzes, der ausgewogene Bewegungsmöglichkeiten bietet.
Jeder ergonomisch gestaltete Arbeitsplatz trägt nur in einem gewissen Maß zur Gesunderhaltung der Belegschaft bei. Das entscheidende Kriterium sind die Mitarbeitenden selbst. Der ergonomische Arbeitsplatz ist das entscheidende Hilfsmittel für rückenfreundliches Arbeiten. Damit dieses Hilfsmittel seine Wirkung voll entfalten kann, geben Sie Ihrem Team im Zuge der ergonomischen Gestaltung Hinweise zur richtigen Nutzung und zu gesundem Verhalten, wie beispielsweise:
- Mittagsspaziergang: Das Gehirn wird mit Sauerstoff versorgt. Das fördert die Konzentration und Produktivität nach der Pause, die Bewegung kurbelt den Kreislauf an.
- Sitz-Steh-Dynamik: abwechselnde Steh- und Sitzintervalle
- Richtiges Stehen heißt: Schultern entspannen, Rücken gerade halten, Schultern kreisen, Beine ausschütteln, stabiles und bequemes Schuhwerk tragen.
Stehhilfen von Bimos: die Modelle FIN und FLEX
Zwei vielseitige und ergonomische Stehhocker von Bimos sind die Modelle FIN und FLEX.
Beide eignen sich perfekt für Steharbeitsplätze in der Industrie, der Forschung und im Handel. Sie entlasten die Wirbelsäule, sind bequem und rutschfest. Für den Einsatz in der Industrie sind sie besonders robust gebaut und haben dennoch ein schönes Design.
Das Modell Fin gibt es in drei Varianten. Alle sind von 620 bis 850 mm höhenverstellbar. Die Sitzfläche des Fin ist nach links und rechts um 20° schwenkbar und der Aluminium-Standfuß ist besonders stabil sowie platzsparend.
Bei der Stehhilfe Flex 3 (9419) handelt es sich um einen Sitz-Stehstuhl mit Gleitern und Fußring. Er verfügt über einen extra großen Sitzhöhenverstellbereich von 510–780 mm. Die Sitzfläche ist 360° drehbar und erlaubt maximale Bewegungsfreiheit. Sie besteht aus pflegeleichtem Integralschaum und ist ein Soft-Touch-Polster mit höchster Widerstandsfähigkeit.
Jede Stehhilfe hat wichtige Vorzüge, die für verschiedene Arbeitsplätze unerlässlich sind. Informieren Sie sich gern in unserer Stehhilfe-Kollektion über die Funktionen und Vorzüge unserer Stehhocker.
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